Entenbrut

Bevor ich einen Blogartikel beginne, denke ich zumeist 4-6 Tage über den Anfang nach. Der Anfang ist nämlich das allerwichtigste. Wenn der erstmal steht, kommt der Rest von alleine – wie eine LEGO Burg, die sich von ganz alleine aufbaut, nachdem man das Fundament gelegt hat. Warum ich das schreibe? Ganz einfach. Ich schreibe dies, weil ich bereits einen ganzen Blog geschrieben habe, in Mühlen der Zensur geriet und jetzt mit dem Anfang von Version 2 echt vorsichtig sein muss. Version 1 war übrigens ein grandioses, surreales Meisterwerk. Mit Früchten, Fruchtblasen und einem Stepptanz von Franzi, Tim und Tom. Damla und ein Gong spielten auch eine Rolle. Genau wie Baby Herman. Ganz großes Kino.

Aber ich hatte einen Fehler begangen.

Denn irgendwie muss ich fast unwillentlich gegen ein ungeschriebenes Gesetz dieser herzigen Kölner Agentur verstoßen haben. Und genau deshalb landet Version 1 nun im Giftschrank – direkt neben meinem beliebten Allround-Claim „Wir sind die Guten!“. In diesem Fall lautet das ungeschriebene Gesetz übrigens so ziemlich genau „Baue keinen Blog auf das Platzen meiner Fruchtblase auf! In keinem Fall. Niemals nie!“ Ok. Damit kann ich arbeiten. Ein gutes Briefing ist ja die halbe Arbeit.

Das eigentliche Thema dieses Blogbeitrags war ursprünglich auch ein ganz anderes: Fortpflanzung. Ja genau. Fast die ganze necom ist nämlich dem Fortpflanzungswahn verfallen. Also nicht wie Sie denken. Eher so ganz gesittet. Zu Hause und so. Nicht, dass ich damit andeuten möchte, dass ich wüsste, wo und wie Daniel, Jenny, Fabri und Patrick sich fortpflanzen. Ich will nun wirklich keinen dritten Blog schreiben müssen. Man pflanzt sich halt einfach fort. Jeder für sich. Ganz nach Lehrbuch. Bienen, Blumen und nichts weiter.

Für die Buchmacher unter den geneigten Lesern hier die Hardfacts für eventuelle Wettgeschäfte: Bei Patrick und Fabri ist der Zieleinlauf leider vorüber. Da Patrick das Rennen um einen Nachfahren bereits im August 2013 mit einer reizenden Tochter eröffnete, kann man allerdings mit einer weiteren Runde im Jahresverlauf rechnen – zumal er sicherlich die durchwachten Nächte vermisst, derer Fabri sich gerade erfreut. Mit seinen  Zwillingen liegt dieser im Übrigen ganz weit vorne im Nachtgeschäft. Terminwetten werden im Falle von Jenny und Daniel weiterhin gerne in der Geschäftsstelle entgegengenommen. Die jeweiligen Quoten erfragen Sie bitte tagesaktuell. Dies gilt auch für eventuelle Neueinsteiger im Geschäft. Ich setze hier große Erwartungen in Tim und Tom. Vielleicht sogar miteinander. Love will find a way.

Zurück zum Thema. Die harsche Zensur im Falle von Blog-Version 1 erkläre ich mir so: Bei den Enten sind die Männchen schön bunt und die Weibchen eher blassbraun bis grau. Das ist nicht etwa so, weil Entenmädchen nicht gerne auch bunt wären. Ich schätze schon, dass auch die Entendamen gegen ein Lady Gaga-mäßiges, buntes Federkleid nichts einzuwenden hätten – das wäre ja schön blöd, wenn nicht. Es ist eher so, dass sich Brutpflege und auffällige Kleidung nicht gut vertragen. Wegen der Beutetiere. Was auch immer da so in Frage kommt – so weit geht meine humanistische Bildung jetzt nicht. Warum die Männchen im Übrigen bunt sind, weiß ich auch nicht. Hilft jetzt ja auch nicht wirklich beim Jagen. Was jagen eigentlich Enten? Ich schweife ab.

Im Falle des Blogs habe ich mit der Fokussierung auf die Brut also potentielle Fressfeinde angelockt – und deshalb musste Version 1 weg. Ich bin übrigens sehr froh, dass es sich bei der Ente um Jenny handelt. So muss ich nur den Blog neuschreiben. Franzi hätte mir vorsorglich alle zehn Finger brechen lassen. Aber ok – jeder Jeck is anders. War ja auch nur respektvoll gemeint. Ich will wirklich keinen Ärger. Will ich wohl.

Gott, diese Zerrissenheit.

Ich bin mir übrigens ziemlich sicher, dass Patrick den neuerlichen Fortplanzungsboom ausgelöst hat. Ich habe schon von derartigen Voodoo Nummern gelesen. George Michael hängt auch mit drin. Dieses ständige „Last Christmas“ in der Agentur musste ja irgendwohin führen. Das Testosteron war schon während des Cart-Events deutlich spürbar. Aber erst jetzt setzen sich die Puzzleteile zusammen. Gut, dass ich immer Original Motörhead Ohrenstöpsel in den Ohren habe. Das schützt zuverlässig. Gar nicht auszudenken, wenn ich auch schwanger geworden wäre. Das wäre das endgültige Aus für meine Tänzerkarriere. Ein Triumpf, den ich dem Konservatorium einfach nicht gönne. Nicht mal ansatzweise.

Tja, so ist das wenn man vom Plan abweicht. Man gerät in Plaudern, vergisst das Ziel und dann ist die Zeit rum. Da hilft dann auch kein guter Anfang. Wie auch? Version 2 ist nie so gut, wie die ursprüngliche Idee. Version 2 macht man nur, weil Berater das so wollen. Zumindest tut man so. Man macht ja auch kein zweites Baby, weil das erste nicht so toll war. Aber was weiß ich schon vom Kinderkriegen?

Lange Rede, kurzer Sinn: Manchmal ist nicht der erste Satz der Wichtigste, sondern der Letzte: Glück und Segen aus der Abteilung Text! Ihr werdet garantiert tolle Eltern.

Sowas spürt man als Frau.

Autor: Daniel Schreiber